Linux - Mehr als nur ein SchlagwortLinux ist auch in Österreich bereits ein Begriff. Über den Einsatz von Linux, um proprietäre Systeme im Server- und Clientbereich durch das lizenzkostenfreie Betriebssystem zu ersetzen, wird viel diskutiert. Und auch in den einschlägigen Medien ist Linux mittlerweile ein regelmäßig wieder kehrendes Thema.
Doch was steckt hinter dem Begriff Linux, der meist im Zusammenhang mit dem Umstieg von proprietären auf 'Open Source'-Lösungen erwähnt wird? Im Jahr 1991, als Unix den Serverbereich und DOS die PC-Welt dominierte, entwickelt Linus Torvalds mit Hilfe von Software des GNU-Projekts von Richard Stallman, einer Bewegung für freie und quelloffene Software, ein neues Betriebssystem. Der Kernel (Kern) dieses Systems wird Linux getauft, und wird wie die Software des GNU Projektes unter die General Public License (GPL) gestellt. Seit damals gewinnt Linux stetig an Zustimmung und auch die Verbreitung nimmt zu. Der Grund dafür liegt in der Offenlegung des Quellcodes, der die Mitarbeit von tausenden ProgrammiererInnen? weltweit ermöglichte. Dadurch wiederum konnte Linux jederzeit und besonders schnell an neue Bedingungen und Anforderungen angepasst werden.
DER ERFOLG HAT VIELE QUELLEN
Aber nicht nur das GNU-Projekt, sondern auch viele andere Open Source-Software Entwickler trugen Ihren Teil zum Erfolg von Linux bei. Sowohl Open Source Server-Applikationen wie Apache, MySQL, OpenLDAP, PHP, Samba, Sendmail, uvm., als auch Desktop-Applikationen wie X, Gnome, KDE, Open Office, usw., die mit Linux mitgeliefert werden, haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass Linux zur ernsthaften Konkurrenz für bestehende (proprietäre) Betriebssysteme wurde. Die erfolgreiche Kombination vieler Open Source Software-Pakete ergibt eine sogenannte Linux-Distribution. Zu den bekanntesten Linux-Distributionen gehören SuSE (Deutschland), RedHat (USA), und Debian (Niederlande). Auch in Österreich wurden Linux-Distributionen entwickelt: Rock Linux von Clifford Wolf und SoL - Server optimized Linux von der Firma antitachyon. Eine Liste der Linux-Distributionen ist auf der Website http://www.distrowatch.com zu finden.
VERTRIEB ÜBER DISTRIBUTION
Die Aufgabe der Distributoren liegt jedoch nicht nur in der Zusammenstellung und/oder Kompilation der Pakete, sondern in vielen verschiedenen Faktoren, die ein benutzerfreundliches und stabiles System ergeben. So erscheinen fast täglich neue Releases der Bausteine des Linux-Betriebssystems, und es gehört zur Aufgabe der Distributoren, diese wie ein Puzzle zusammenzufügen. Falls sich ein Software-Paket nicht kompilieren lässt, oder das auszuführende Programm fehlerhaft ist, werden diese Mängel von den ProgrammiererInnen der Distributoren behoben. Die daraus entstehenden Patches der Programme kommen dann wiederum der Open Source Community zu gute. Weitere Aufgaben der Distributoren sind die Festlegung der Systemkonfiguration, die Installation, das Booten und das System-Update. In jedem Fall ist Linux längst kein Hacker-Betriebssystem mehr sondern hat sich zu einem ernsthaften Betriebssystem entwickelt, das für den Einsatz in den verschiedensten Bereichen geeignet ist. Und auch die Anzahl jener Firmen, die in Österreich Linux-Support anbieten, steigt ständig. Eine umfangreiche Liste jener Unternehmen, die in Österreich im Open Source Bereich tätig sind, gibt es unter http://www.opensource.co.at.
*Dipl. Ing. Sherryl Manalo ist in der Geschäftsleitung der Firma antitachyon in Wien, e-mail:
|